Influencer-Posen - nachgestellt von Reisebloggern

Influencer-Posen - nachgestellt von Reisebloggern


Hey, wir sind Reiseblogger! Wir konnen vielleicht schreiben und fotografieren - modeln gehort aber nicht zu unseren vorrangigen Talenten. Foto eins (das mit der hasslichen Jacke): Meistens bin ich ja eher im Casual-Look unterwegs und gar keine Trendsetterin. Aber in Amsterdam habe ich den wohl coolsten aller Laden entdeckt: einen Vintage-Shop, in dem ich endlich das probieren konnte, was meine Eltern nach den modisch furchtbaren fruhen 90ern weggeworfen haben. Ich fuhlte mich ja sofort in meine Kindheit zuruckversetzt und konnte mich vor lauter modischer Nostalgie gar nicht entscheiden, welches superschicke Teil ich kaufen sollte. 

Dann fiel mir ein, dass ich sowas eventuell noch bei Oma im Schrank finden konnte, und habe meine Geldborse geschont. Foto zwei (Rasieren in den Grachten) : Es gibt so Dinge auf Reisen, die mussen einfach immer dabei sein. Fur Frauen und FreundInnen glatter Beine ist das auf alle Falle ein Rasierer. Ich habe den Mega-Razor neuntausend mit fünfzehn Klingen in Amsterdam exklusiv fur euch getestet und muss sagen: ICH BIN BEGEISTERT ! Das Teil rasiert selbst mit Grachtenwasser die haarigsten Beine glatt. Ganz sanft gleitet er uber meine ewig junggebliebene Haut. Leider hatten die Leute nach dem Fortgehen keinen Blick mehr fur meine perfekt rasierten Beine und suchten nur noch verzweifelt eine Fressbude, um einen unerklarlichen Heisshunger zu stillen. 

Aber man macht sich ja fur sich selbst schon, nicht wahr? Inspiriert durch das ein oder andere schrage Influenzer-Foto auf Instagram, hatten wir im letzten Urlaub die Idee, auch mal so Fotos zu machen. Dabei war naturlich immer ein gewisses Augenzwinkern im Spiel. Denn am Ende hat sich unser Respekt vor diesen Fotos ein wenig erhoht. Nicht, dass wir den Sinn von so manchem Foto verstehen wurden. Aber wir haben Respekt davor bekommen, solche Fotos zu machen. Wer meint, die,,knippst" man mal eben so nebenbei, der hat sich machtig getauscht. So Influenzer-Fotos zu machen, ist deutlich aufwandiger, als man das annehmen sollte. Ihr kennt sie bestimmt alle oder habt sie selbst schon gemacht: diese tollen Fotos, bei denen jemand ganz tiefenentspannt vor einer grandiosen Kulisse sitzt oder steht. 

Das Foto zeigt dann die Ruckseite der Person und nicht das gequalt lachende Gesicht, wie fruher bei diesen schonen Urlaubsfotos nach dem Motto,,Stell Dich doch mal da hin". Nein, heute sind es die Influencer der Reiseblogger Szene, die uns mit den vetraumten,,von hinten" Fotos begeistern. Ganz ehrlich? Wir haben sie auch im Repertoire. Wenn es nicht das Jump-Foto ist, fur das wir ehrlich gesagt zu ungelenkig sind, und sowas sollte man in der Nahe von tiefen Abgrunden sowieso nicht machen, denn dabei sind ja schon Leute ums Leben gekommen, dann ist es das Von-hinten-Foto. Was liegt da also naher, als ganz heimlich, sozusagen ungeplant und nebenbei, die nachste Generation dieser beliebten Influencer Pose einzuleiten? 

Tadaaaa, das Von-hinten-Foto Next Level - weil Reiseblogger eben einfach Trendsettersind. Blogger sind Influencer, oder? Ganz ehrlich: ich bin Blogger und habe weder einen Instagram- noch einen Youtube-Account. Fur dieses Foto musste ich erstmal nach Influencer-Posen googlen und meine Frau uberreden ein gestelltes Foto zu machen. Am Arc de Triomf in Barcelona fallt man mit solchen Posen zumindest nicht auf. Ich habe grossen Respekt vor Influencern. Gerade,,Micro-Influencer" machen solo oder zu zweit ein Dutzend Jobs, fur die du fruher ein ganzes Team gebraucht hast. Gatekeeper und Mittelmanner fallen weg. Das ist super fur die Demokratisierung der Medien. Aber ich bin Blogger, kein Influencer. Ich blogge seit zweitausendsechs und bin damit Spateinsteiger. Unsere Medien-Revolution war Anfang der Nuller Jahre. 

Damals ging es um die Freiheit des Wortes. Bei den Influencern heute geht es um die Freiheit von Bildern und Videos. Klar, Bilder und Videos findest du auch in Blogs. Aber sie sind Beiwerk zum Text. Unsere Leser finden uns nicht uber soziale Netzwerke, sondern uber textbasierte Suchmaschinen. Auch deswegen sind uns Bloggern Inhalte so wichtig. Klar schreiben wir moglichst authentisch und personlich. Aber es geht um die Infos, nicht um uns. Ich bin Reiseblogger, holt mich hier raus! Die Reisebloggerpose Immer wieder sehe ich sie: Die Fotos von hubschen jungen Frauen, die als Reiseblogger bzw. Influencer durch die Welt ziehen. 

Vor allem Instagram ist voll davon. Meistens zeigen sie ihre langen blonden Haaren in einer hubschen Ruckenansicht. In ein weisses Kleidchen gepackt schauen sie in die Ferne. Und haben Erfolg! Vor einiger Zeit habe ich mich mit ein wenig Neid gefragt:,,Kann ich das auch? " Ach, mir fehlen ja schon die einfachsten Voraussetzungen! Ich bin nicht mehr jung und meine Haare sind grau geworden. Aber sie waren auch ehrlich gesagt niemals blond, nicht einmal gefarbt. Ausserdem wurde mir wohl nie im Traum einfallen, auf Reisen ein weisses Kleid anzuziehen. Selbst weisse Jeans waren noch nie ein passendes Kleidungsstuck fur mich. Doch dann wollte ich es wissen! Ich nutzte den Besuch bei einer Freundin, die Fotografin ist, um wenigstens mal ein professioneless Reiseblogger-Foto von mir zu bekommen. Leider keine endlose Landschaft weit und breit. Egal! Ulli machte das Foto mit meiner eigenen Kamera, druckte mir dann aber noch ihre Profikamera in die Hand:,,Das sieht professioneller aus! " meinte sie mit einem Lachen. 

So kam es also zu diesem Foto, das mich vor einem Museum in der Mainzer Innenstadt zeigt. Letztendlich wird es mir mangels langer blonder Haare wohl nie gelingen, auf Instagram Erfolg zu haben. Macht aber nichts! Zu dem entsprechenden Artikel auf dem Bambooblog geht es hier. Inspiriert von diversen schonen Fotos, die begnadete Fotografen und ihre nicht minder begnadeten Models (meist die sogenannte Influencerin) in diversen sozialen Medien posten, versuchen auch wir uns hin und wieder an ahnlichen Fotos. Leider scheitert das nicht nur daran, dass wir weder mit romantischen Kleidchen und Wallemahne ausgerustet sind. Wenn wir das Ergebnis unserer Fotos betrachten, mussen wir selbstkritisch feststellen, dass uns die lassig-elegante Korperbeherrschung ebenso abgeht wie das dazu passende Mienenspiel. 

So reichen unsere Influencer-Posen leider (oder gottseidank?) nur fur die Kategorie Comedy. Aber wir haben Spass daran und das ist fur uns die Hauptsache. Als Beispiel zeigen wir dir drei sehr ahm gelungene Bilder unserer Marokkoreise. Das erste Bild zeigt mich, wie ich dekorativ in der Landschaft rumstehe. Ein beliebtes Motiv unter Influencern. Leider sehe ich weder lassig noch romantisch aus, sondern eher, als fragte ich mich gerade:,,Ha? Warum soll ich hier stehen? " Das zweite Bild ist in der Landschaft der bemalten Felsen im Anti-Atlas bei Tafraoute entstanden. Marcus posiert sehr naturlich vor einem der kunstlerisch gestalteten Felsen. Auf dem dritten Foto bin ich wenigstens mit Flatterrock ausgestattet. Statt elfengleich uber den Dunenkamm in der Sahara zu schweben, kampfe ich leider sehr unelegant mit dem Gleichgewicht. 

Was bedeutet fur mich eigentlich das Thema Influencer? Eigentlich storen mich zwei Dinge. Erstens: Instagram-Influencer werden gern auch als Blogger beschrieben. Fur mich sind es zwei unterschiedliche Dinge, ob ich stylische Fotos herstelle (was auch Arbeit ist) und mit einem Satz veroffentliche oder ob ich als Blogger 1000-Worter Texte (oder mehr) schreibe, mit Fotos versehe, alles naturlich moglichst suchmaschinenoptimiert, und danach in den sozialen Medien, auch auf Instagram, verteile. Die Arbeiten mogen sich uberschneiden, aber sind doch sehr unterschiedlich. Von daher: Blogger und Instagram-Influencer sind nicht dasselbe und dies sollte bitte auch nicht vermischt werden. Zweitens: Im Online Marketing wird immer gepredigt,,Stelle heraus, was Dich einzigartig macht". Nun, bei den Influencern fehlt mir das. 

Viele Madchen mit langen, wallenden Haaren, die romantisch, sehnsuchtig oder ahnlich in die Gegend schauen. Gern auch mit dem Rucken zur Kamera. Fur mich fehlt die Individualitat und die Naturlichkeit. Das ist sehr schade, da die Bilder oft sehr hubsch aussehen, nur ist halt eines wie das andere. Auf meinem Influencer-Foto (naturlich mit Hut, aber ohne wallende Mahne) schaue ich in die Stader Innenstadt. Ich kam mir dabei ein wenig blod vor, so dass es nur fur ein Foto gereicht hat. Auf dem zweiten musste ich bereits so sehr lachen, dass es nicht mal mehr ansatzweise in die Influencer-Range gehort. Aber wurde ich jetzt nochmal mit einem tollen Filter druber gehen, dann ware das doch ein tolles Influencer-Bild, oder? Ich bin Reiseblogger und das hat mit,,Influencer-Sein" ziemlich wenig zu tun. Denn ich habe bei den meisten Reisen weder schicke Klamotten noch Schminke dabei, was derartige Bilder schon mal unmoglich macht. Meistens fotografiere ich auch lieber Landschaften, Besonderheiten des Ortes oder irgendwelche Details, als mich selbst. Und schon gar nicht perfekt geschminkt und im frisch gebugelten Outfit. Fur mich und meine Art zu Reisen ist das einfach nicht authentisch, nicht ich! Aber extra zu diesem Round Up hab ich mich mal ausprobiert: Yoga, das scheint nun dazu zu gehoren. 

Gerne wird hier der Baum genommen (die einzige Pose, die ich kenne), am besten im Sonnenuntergang. Auch ich wollte das mal ausprobieren, allerdings weder in passender Kleidung noch im Sonnenuntergang. Dafur hat es mit Selbstausloser relativ gut geklappt (bis auf die Perspektive und das fehlende Meer und den Beton und.) - BILD eins Und dann wollte ich im Licht der Sonne ein richtig tolles Bild machen, nur die Silouette zu sehen. Aber wenn man dem Fotografen (der mit all sowas nichts zu tun hat) keine genauen Anweisungen gibt, dann kann so ein Bild mal richtig daneben gehen. - BILD zwei Und alles ist mit Bildbearbeitung leider auch nicht zu retten. Aber dafur hatten wir einen riesen Spass wahrend der Entstehung. - BILD drei Influencerbilder machen viel Arbeit und sie sind manchmal auch ganz schon anzuschauen. 

Allerdings haben diese Bilder fur mich mit autentischen Reisebildern in den wenigsten Fallen etwas zu tun. Ein kleines Traumchen wurde wahr, als ich mich wahrend meiner Backpackingreise durch Peru mit einer Freundin eine mehrtatige Tour auf dem Titicaca-See machte. Arschkalt ubrigens im Juni. Klar, ist ja auch Winter in Peru! Eine Nacht legten wir auf der Insel Amantani ein. Wir beschlossen, uns fur den Sonnenuntergang auf Patatata (Vater Erde, einem der Gipfel auf Amantani) auf knapp uber viertausendzweihundert Meter zu begeben. Ausgestattet mit Thermounterwasche, bewaffnet mit einer Taschenlampe, Handschuhen und mehreren Jacken im Rucksack benotigten wir fur die vierhundert Hohenmeter fast eine Stunde. Mehrmals mussten wir dabei pausieren. Denn obwohl wir eigentlich beide an die Hohe gewohnt waren, raste unser Puls und wir hatten das Gefuhl, wenig Luft zu bekommen. Oben angelangt trauten wir unseren Augen kaum: Ein absoluter Traum von einem Ausblick! Ein Traum von einem Sonnenuntergang. 

Und weil Kalte und korperliche Anstrengung einfach ein bisschen gaga machen, sagte ich plotzlich unvermittelt zu meiner Freundin: Komm, es ist Zeit fur ein Bild, das so richtig gestellt ist. Die Location bietet sich an! Sie lachte laut los, bekam nur noch ein knappes,,Warum das denn? " heraus, auf welches ich trocken, aber ganz sicher nicht ohne ironischen Unterton entgegnete:,,Weil Influencer das so machen! " Und als die Sonne untergegangen war, begaben wir uns zitternd, mit angeschalteten Taschenlampen und schnellen Schrittes wieder nach unten. Denn ja, auch Influencer - seien sie noch so hot - sind vor Kalte nicht gefeit! Kein Influencer ohne echte Influencer-Fotos. Endlich, nach Jahren erfolgloser Bloggertatigkeit erfuhr ich von diesem Geheimrezept. Aber das sollte man doch andern, dachte sich eine Handvoll Blogger wahrend eines Treffens in Brodenbach. Was soll ich sagen, es machte viel Spass und einige Mitblogger haben eindeutig das Potential zu einem Influencer in sich. (Hashtag Abenteuer Brodenbach) Ich leider nicht. Never ever. 

Aber seht versteht sicher, dass ich auch in Zukunft von keine Influencerbilder posten werde. Ich denke, man sollte seine Grenzen erkennen ,,Ein bisschen weiter nach rechts, ja, den linken Arm etwas hoher und die Hufte nicht soweit strecken. Locker in den Knien, Lacheln und bitte steh nicht so verkrampft da" Klar, vielleicht noch im Handstand und eine Weichspuler Flasche auf dem Kopf balancierend gerne doch Es ist wirklich Arbeit und wenn ich ehrlich bin, sollte man fast Schmerzensgeld fur Influenzer einfuhren. Das Isarwasser ist echt kalt und die Steine tun wirklich weh. Obwohl, wenn ich mir so manche Gage fur ein Bild anschauen, dann ist das absolut inkl. Gefahrenzulage einkalkuliert. Und fur diese Betrage kann man schon mal ein bisschen leiden, oder? Was aber jeden Schmerz - auch ohne Geld - wert ist, ist der Spass, den wir bei unserem albernen Fotoshooting an und in der Isar hatten. Eigentlich hatte ich Bilder hinter den Bildern machen mussen. Denn die besten Posen hat wirklich immer mein Fotograf gemacht. Dass das alles ohne nasse Unfalle abgegangen ist, grenzt fast an ein Wunder. Ich stelle fest, super gerne beschreibe ich Erlebtes in Sachen Wellness, Auszeit und Genussreisen auf dem Wellspa-Portal. 

Auch fotografiere ich sehr gerne und poste es auch in den Sozialen Netzwerken. Doch um ein echter Influenzer zu werden bin ich weder nackt genug, noch kann oder mochte ich posen und erst recht nicht muss ich jedes Bild mit mir drin verunstalten. Ilona von Wandernd Sommer 2018, es hat uber dreißig Grad im Schatten und ich befinde mich mit einer Freundin am Tegernsee. Auf Neudeutsch: die perfekte Photolocation fur ein paar Influencerbilder, um an meinem eigenen RoundUp teilzunehmen. Ich stelle mir das so vor: Ich floate lassig im See, recke neckisch meine rotlackierten Nagel aus dem turkisblauen Wasser - und das alles naturlich mit einem tollen Bergpanorama im Hintergrund. Soweit, so gut. Lassig auf dem Rucken im Wasser treiben ist nicht die grosse Kunst. Dabei aber auch noch die Zehen aus dem Wasser spitzen zu lassen, ein Foto zu schiessen und nicht unterzugehen, entpuppt sich als schwieriger. Entweder sind meine Fusse unter Wasser, was irgendwie augenblicklich passiert, wenn ich meine Arme hebe, um das Bild zu machen. Oder aber sie sehen alles andere als lassig aus - eben vollig verkrampft (was sie auch sind), um sie zumindest kurzzeitig uber Wasser halten zu konnen, bevor mein Kopf absauft. 

Der Augenblick, in dem man das perfekte Bild schiessen kann, ist ungefahr eine halbe Sekunde lang, dementsprechend kommt dann auch etwas,,Bewegungsunscharfe" ins Spiel (aka sie sind verwackelt), weil ich genau genommen abdrucke, wahrend ich gerade untergehe. Die Sache mit dem,,lassig floaten" hatte ich mir irgendwie leichter vorgestellt. Ich danke all meinen Bloggerkollegen, die mit so viel Selbstironie diesen Spass mitgemacht haben. Ich habe mich schon bei der Zusammenstellung des Beitrages so koniglich amusiert und ich hoffe, dass auch meine Leser, ihren Spass an diesem Artikel haben. achtunddreißig Gedanken zu "Influencer-Posen - nachgestellt von Reisebloggern" Sehr schone Posen! Ich musste manches mal sehr schmunzeln. Ich selbst bin da auch absolut talentfrei. Daher gibt es auch fast keine Fotos von mir auf dem Blog. Ich kann maximal auch die,,IchschauevertraumtindieFerne " Pose. Super, super, super..Mich verfolgt dieses unfotogene schon mein ganzes Leben, als dreijahrige das erste Bild mit einem von Mutti geschnittenen schiefen Pony und bosem Blick..und so geht das bis heute weiter.. Der Artikel gefallt mir sehr gut. da sind ja doch viele tolle Bilder und Beitrage zusammen gekommen. 

Bei den vielen coolen Influenzer-Bildern musste ich. un doch sehr oft grinsen. Du mit dem Kamel, das ist so wunderbar, Barbaras rasieren an den Grachten, Markus wunderbare Pose und auch alle anderen, herrlich. Sehr schon finde ich ubrigens die Einleitung in diesen Beitrag, der damit weit entfernt ist von einem Bashing. Danke fur deinen Kommentar. Ich freu mich, wenn dir der RoundUp gefallt Die Einleitung ist viel langer geworden, als ich ursprunglich geplant hatte. Ich hatte offenbar so viele Gedanken dazu im Kopf, die irgendwie raus mussten. Aber trotz langer Einleitung, trotz der haufigen Betonung auch der Teilnehmer, welchen Respekt sie vor der Arbeit haben, die hinter so einem Influencer-Bild steckt, fuhlen sich doch wieder welche angegriffen. Vielleicht konnen manche Leute doch besser Bildergucken als Lesen Wirklich herlich! Am besten gefallt mir ja Thomas von Reisen Fotografien mit seinem Fohn Auch ich bin im Posen doch sehr talentfrei. Ich habe die eine oder andere schon ausprobiert: von Yogaposen uber Handstand, Sprunge, lassige Pose und,,vertraumt" schauen, hilft aber alles nichts, dass bin eben nicht ich Schade dass ich diese Blogparade verpasst habe. Ich hatte aber mega Spass alle Fotos mit Beitrag zu lesen. 

Beste Grusse, Mandy Grossartig! Sowohl die Idee, als auch die Umsetzung. So viele nachvollziehbare Gedanken, so viele lustige, ernsthafte, entlarvende und vor allem ehrliche Bilder. Mit gefallt auch, dass Respekt vor der Arbeit, die fur ein Influenza-Bild notig ist, geaussert wird - da muss ich wohl selbst umdenken. Diese typischen Instagramposen finde ich so dermassen langweilig. Ich folge grundsatzlich niemandem, der grosstenteils Fotos von sich zeigt. Wieso sollte ich auch einer wildfremden Person dabei zusehen wie sie irgendeinen Quatsch macht?! Aus Bloggersicht finde ich es regelrecht frech, wenn Leute nix anderes machen als sich zu posten und kaum noch was eigenes zu ihrem Blogthema schreiben. Als ware das nur eine Rahmenhandlung und in Wirklichkeit wird nur Werbung gemacht. Wie gesagt: Ich finde, dass Modeln seine Daseinsberechtigung hat. 

Viele der Bilder sind an sich auch optisch sehr ansprechend. Aber wie du eben sagst: Sie langweilen auch mich. Was mich aber auch stort ist, wenn jemand einen Artikel uber ein Reiseziel anpreist und ich dann, wenn ich drauf klicke, ubers Reiseziel nichts erfahre, sondern nur eine Bilderserie der jeweiligen Person kriege. Da argere ich mich, so wie ich mich auch bei anderen Artikeln argere, wenn was anderes versprochen als geliefert wird (,,Geheimtipp"-Artikel sind da auch so ein Fall) Na sowas, so viele junge, blonde Bloggerinnen, die mit ihren Model-Posen einen gewissen Erfolg verzeichnen und,,ernsthaften" Bloggern,,sauer aufstossen". Wieso regt man sich so kunstlich daruber auf? Wieso macht man nicht einfach weiter sein Ding, wenn man doch von seinem (Blog)Stil uberzeugt ist? Ich verstehe dieses Rumgehacke nicht, sollte man nicht stattdessen lieber versuchen, selbst noch heller zu glanzen? Sollte man seinen Lesern denn nicht ein wenig Sachverstand zutrauen, so dass sie sich nicht von Blogs mit wenig Sachinfo und vielen schonen (Frauen)Bildern,,blenden" lassen? Und andersrum: wurden Leser, die gerne schone Bilder schauen, wirklich an einem,,sachlichen" Blog hangen bleiben? Ich verstehe tatsachlich nicht, weshalb ganze Beitrage zu dieser Entwicklung notig sind. schade, dass du den Artikel offenbar nicht gelesen - oder zumindest nicht verstanden - hast. 

Die Instagramerinnen sind es nicht, die sauer aufstossen. Die Gleichsetzung von Modeln und (Reise) Bloggen ist es. es gibt viele Arten des Blogens; manche Blogs laufen uber geschriebene Inhalte, manche eben uber schone (Influenzerinnen)Bilder. Und auch zweitere haben ihre Daseinsberechtigung, allein schon, weil sie Erfolg haben. Ich denke jedoch, ein Leser, der auf fundierte Inhalte steht, wird kaum einem Blog mit ein paar schonen Fotos folgen. Wenn sich die (Reise)Blogger von all den Influenzer-Madels abgrenzen wollen, wie du sagst, dann sind Artikel, in denen sich uber selbige monkiert wird (,,uniform, keine richtigen Blogger") wenig hilfreich, es wirkt eher, als fuhle man sich im Nachteil. Gleichzeitig betont man im selben Atemzug, wie egal einem selbst doch die eigene Wirkung auf Bildern ist. Tja, was soll ich sagen; wenn man sich abgrenzen mochte, dann fange man doch bitte nicht an, sich mit Influenzern zu vergleichen. 

Aber das habe ich weiter oben schon geschrieben. Liebe Ilona, seinem Leser direkt zu unterstellen, er habe einen Beitrag weder gelesen noch verstanden ist fur mich keine Art, auf einen Kommentar einzugehen. Nicht immer mochte ein Leser mit einer differenzierten Meinung sein Gegenuber in irgend einer Art angreifen. Gruss, Kasia Es tut mir leid, aber wiederum frage ich mich, ob du den Beitrag gelesen hast. Die Daseinsberechtigung wird mehrfach betont. Du unterstellst mir (bzw uns) in deinem vorherigen Kommentar,,Rumgehacke". Rumgehacke? Wo ? Dort, wo ein gutes dutzend Mal steht, was das fur ein Aufwand und eine Arbeit ist, solche Bilder herzustellen? Dort, wo, die Leute hatten Respekt gerade vor Mikroinfluencern? Wenn du in diesem Beitrag Rumgehacke siehst, dann kann ich leider nur sagen: Lies ihn noch mal. Und zwar neutral. Du verstehst,,tatsachlich nicht, weshalb ganze Beitrage zu dieser Entwicklung notig sind. " - nun ja, weil es eine Entwicklung ist, die uns betrifft. Auch uns als Reiseblogger. Der Ausgangspunkt fur die Idee zu dem Beitrag war, dass eine erfolgreiche Reisebloggerin fur ein Interview abgelehnt wurde, weil die Bilder, die sie von sich selbst hatte, nicht schon genug waren. Gewollt waren eben Influencerbilder, nicht Bilder einer Reisenden. Und wir alle wissen, dass diese Influencerbilder eben nicht spontan bei der Reise entstanden, sondern dass dahinter Inszenierung steckt. 

Es ist halt eben nicht dasselbe. Abgrenzung in dem Fall? Ja! Im Sinne einer Bitte um Differenzierung. Dass die Ubergange fliessend sind und von Blog zu Blog unterschiedlich, was einzelne Blogger hier fur Unterschiede sehen, das alles steht im Artikel - aber den hast ja gelesen, wie du sagst. Wenn ich uber die Differenzierung, Abstufung und/oder Uberschneidung zwischen Bloggern und Influencern schreiben will, dann muss ich genau da ansetzen. Von daher ist der Satz,,wenn man sich abgrenzen mochte, dann fange man doch bitte nicht an, sich mit Influenzern zu vergleichen. " eher sinnlos - doch genau damit fange man an, wenn man genau daruber schreiben mochte.,,Ich verstehe tatsachlich nicht, weshalb ganze Beitrage zu dieser Entwicklung notig sind. " - nun, warum sind lange Kommentare dazu notwendig? Genau deshalb wollte ich einen Artikel daruber schreiben. Dir erscheint er unwichtig? Das mag sein - damit kann ich leben. Aber bitte kritisiere, was drin steht, nicht, was du hineinliest. MEGA MEGA MEGA dein Beitrag!! ! 

Ein sehr tolles Thema und super gut geschrieben! Ich bin da ehrlicherweise sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich ein sehr visueller Typ und liebe es, wenn durch Bilder Emotionen ausgelost werden. Und daher finde ich diese Ich-schau-sehnsuchtig-in-die-Ferne Bilder schon klasse! Oder Bilder in denen Bewegung und Dynamik ist! Das versuche ich auf unserem Insta-Account auch so ruber zu bringen, daran hab ich echt Freude (ausserdem mag ich mich auf Bildern oft nicht so gern plump von Vorne sehen- schon gar nicht im Internet ) Auf der anderen Seite reise auch ich gerne authentisch und minimalistisch. Erst gestern sah ich Fotos von einer Bloggerin im kurzen schulterfreien Schwarzen vorm Vatikan oder im Flatterockchen auf dem Matchu Picchu. oder mit drei verschiedenen Outfits im gleichen Blumenfeld in Hot Pants und Spaghetti Top im Oman auf einem Souk oder in Myanmar auf einem Tempel. 

Ich personlich ziehe mir an religios gepragten Orten was uber die Schultern und Beine. Ich mochte im Urlaub nicht an einer Stelle funfmal die Klamotten wechseln fur drei Fotos. Ich habe nicht immer mein Bambus-Taschchen an mir herunter baumeln, sondern auch mal nen praktisches Umhangetaschchen und wenn ich wandern gehe- dann hab ich halt ne olle Zipp- Funktionshose an. Und dann muss der Follower da halt durch. Dieses Schicki-Micki-Posing beeindruckt mich auf der einen Seite, weil Menschen es schaffen, so kunstlerisch anspreche Bilder zu machen, aber auf der anderen Seite kann ich es fast nicht mehr ertragen, weil alles so unecht und komplett aufgesetzt wirkt.