3. Tipps zum Tapezieren
Der richtige Kleister:
Für den maximalen Erfolg beim Tapezieren ist natürlich auch der
richtige Tapetenkleister von Bedeutung. Man muss beachten, dass nicht
jeder Kleister zu jeder Tapete passt. Der Tapetenkleister muss auf die
Anwendung, den Untergrund und die Tapetenart abgestimmt sein. Welcher
Kleister für welche Tapetenart geeignet ist, können Sie den
Kleister-Verpackungen und den jeweiligen Produktinformationen entnehmen.
Auch das Mischverhältnis sowie die Fläche, für die der Tapetenkleister
ausreicht, können Sie der Verpackung entnehmen. Der Kleister sollte in
einem sauberen Gefäß angerührt werden, also ohne evtl. Kleisterreste und
vor allem auch in rostfreien Gefäßen. Zuerst wird das entsprechende
Gefäß mit der benötigten Menge Wasser befüllt. Das Wasser muss kalt
sein. Dann bringen Sie das Wasser mit einem Holz- oder Metallstab
kreisförmig in Bewegung und geben den Tapetenkleister zügig und
gleichmäßig dazu. Wenn das Pulver komplett eingerührt wurde, muss je
nach Produkt noch unterschiedlich lange weiter gerührt werden. Eine
Kleisterpackung sollte immer komplett angerührt werden, denn durch
äußere Einflüsse kann der Kleister teilweise an Wirkung verlieren und
somit sind vor allem Reste nicht mehr zu gebrauchen. Der angerührte
Tapetenkleister kann in einem abgedeckten Behältnis ca. 14 Tage
aufbewahrt werden. Eine Auswahl an Kleistern finden Sie weiter unten.
Tapezieren:
Sind die ersten Tapetenbahnen oder die Wand eingekleistert, kann mit
dem kleben begonnen werden. Tapeziert wird immer „mit dem Licht“, also
am Fenster beginnend. Die erste Bahn an jeder Wand wird mit Wasserwaage
oder Lot senkrecht ausgelotet, damit die Tapetenbahnen auch bei schiefen
Wänden gerade verlaufen. Haben Sie eine Tapete mit großen Motiven,
sollten Sie in der Mitte der optisch wichtigsten Wand beginnen. Zur
Decke und zum Boden hin sollte ein Überstand von 5-10 cm bedacht werden,
um eventuelle Höhenunterschiede ausgleichen zu können. Dann kann die
Tapetenbahn von Hand, mit einer weichen Tapezierbürste oder einer
Moosgummirolle von oben nach unten und von der Mitte zur Seite hin
blasenfrei angedrückt werden. Für den sauberen Abschluss an Decke und
Boden kann mit einer sog. Kantenschneideschiene und einem Cutter-Messer
gearbeitet werden. Austretender Kleister im Nahtbereich sollte sofort
mit einem feuchten Schwamm oder Tuch abgetupft werden. Während der
Trocknungsphase sollte starkes Heizen und Zugluft vermieden werden.
Ecken:
In Raumecken wird nicht „um die Ecke“ oder „durch die Ecke“
tapeziert. Zunächst wird die Ecke zwar umklebt, dann wird aber der
überstehende Teil mit „Kantenschneideschiene“ oder einem Spachtel
jeweils in Verbindung mit einem Cutter-Messer abgeschnitten. Die nächste
Bahn wird an der neuen Wand wieder ausgelotet und neu angesetzt.
Türen:
Wenn Sie eine oder auch mehrere Türen im Raum haben, sollten Sie
folgende Dinge beachten: Zunächst wird bei Türen grundsätzlich von einer
Seite herantapeziert. In Höhe der waagerechten Oberkante des Türrahmens
wird die Tapetenbahn entsprechend eingeschnitten. Im nächsten Schritt
wird die Bahn angedrückt und der Überstand entlang des senkrechten
Türrahmens abgeschnitten.
Fenster:
Am Fenster gehen Sie folgendermaßen vor: Setzen Sie eine gelotete
Tapetenbahn an einer Seite des Fensters an, sodass der Überstand, wenn
man ihn um die Ecke klappt, bis an den Fensterrahmen reicht. Schneiden
Sie die Tapete in Höhe der Fensterbank und der Fensteroberkante ein,
sodass Sie den Überstand „um die Ecke“ bis an den Fensterrahmen kleben
können. Dann kann oberhalb und unterhalb des Fensters tapeziert werden.
Heizkörper:
Zunächst gilt es drei Arten von Rissen zu unterscheiden. Zum einen
gibt es die sog. Putzoberflächenrisse, die als Haar-, Netz- oder
Schwundrisse auftreten. Merkmale: kurz, relativ gleichmäßig verteilt.
Diese Risse sollten mit einem faserhaltigen Dispersionsspachtel
ganzflächig ausgeglichen werden. Außerdem gibt es Risse, die vom
Putzträger ausgehen. Merkmale: Rissverlauf entspricht weitestgehend den
Mauerwerksfugen. Die Wandoberfläche kann mit einem Vlies oder Gewebe
armiert (verstärkt) werden. Eine weitere Art von Rissen sind die sog.
baudynamischen Risse, die durch Bewegungen im Baukörper entstehen.
Merkmal: die Risse sind sehr tief. Dieses Problem kann nicht so einfach
gelöst werden, denn hierzu muss die Ursache ermittelt und abgestellt
werden.
Steckdosen & Lichtschalter:
Achtung: Bevor Sie an Steckdosen oder Lichtschaltern arbeiten, müssen
Sie sichergehen, dass kein Strom fließt. Daher schalten Sie bitte
vorher am Sicherungskasten die Hauptsicherung aus bzw. schalten Sie die
Sicherung für den entsprechenden Raum aus. Danach können gefahrlos die
Blenden von Steckdosen und Lichtschaltern entfernt werden. Im nächsten
Schritt wird die Tapetenbahn über die Steckdose oder den Lichtschalter
tapeziert. Bei Steckdosen können die Erdungskontakte durch die Tapete
gedrückt werden und bei Lichtschaltern kann die Tapete mit dem
Cutter-Messer leicht eingeschnitten werden. Richtig freigeschnitten
werden sollten die Stellen allerdings erst, wenn der Kleister getrocknet
ist. Danach können die Blenden wieder angebracht werden.
4. Tapetenrechner:
Der
Tapetenrechner
kalkuliert, wie viele Packungen oder Rollen Tapeten noch gekauft werden
müssen, um die benötigte Flächen zu tapezieren. Dazu brauchen sie nur
die Maße der Flächen eingeben.
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