Eine plötzliche Arbeitslosigkeit ist nicht nur ein emotionaler, sondern vor allem auch ein finanzieller Tiefschlag. Auf einmal hat man kein geregeltes Einkommen mehr und muss mit der oftmals viel zu geringen amtlichen Unterstützung streng haushalten. Das stellt jede Finanzplanung auf den Kopf. Damit Sie jedoch dabei nicht den Kopf verlieren, folgen nun einige Tipps und Tricks zur finanziellen Orientierung in der Arbeitslosigkeit.
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1) Amtliche Unterstützung
In den ersten 12
Monaten der Erwerbslosigkeit haben Sie Anspruch auf das sogenannte
„Arbeitslosengeld I“, sofern Sie innerhalb der letzten 2 Jahre
versicherungspflichtig beschäftigt waren und somit Beiträge für die
Arbeitslosenversicherung gezahlt haben. Sind sie vermögend, oder haben
einen besserverdienenden Partner, haben Sie leider keinen Anspruch auf
das Arbeitslosengeld I. Ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit haben Sie
das Recht auf finanzielle Unterstützung und sollten diese auch
rechtzeitig beantragen, da es generell keine rückwirkenden Zahlungen
gibt. Außerdem drohen Strafen in Form von Nichtzahlungen, wenn Sie sich
nicht rechtzeitig als arbeitslos melden. Das Arbeitslosengeld I
errechnet sich wie folgt: Alleinstehende erhalten 60% ihres vorherigen
pauschalierten Nettoverdienstes. Personen mit minderjährigen Kindern
erhalten 67%. Dabei muss der ehemalige Arbeitgeber den ehemaligen
Verdienst schriftlich bescheinigen und bestätigen. Nach Ablauf eines
Jahres hat man nur noch Anspruch auf das Arbeitslosengeld II, besser
bekannt als das allseits gefürchtete Hartz IV. In Ausnahmefällen und bei
Personen über 55 Jahren (da diese als schwer vermittelbar für neue
Arbeit gelten), wird auch nach Ablauf der ersten 12 Monate das
Arbeitslosengeld I weiter gezahlt. Während das Arbeitslosengeld I noch
relativ „hoch“ ist mit 60% des früheren Einkommens, decken die Hartz IV-
Sätze oftmals gerade eben das Existenzminimum ab. Sie sollten also in
jedem Fall in der Zeit, in der sie das Arbeitslosengeld I beziehen jeden
Monat etwas Geld beiseitelegen, falls Sie in dieser Zeit keine neue
Arbeit finden und anschließend auf Hartz IV angewiesen sind. Wenn Sie
dann tatsächlich nach einem Jahr erfolgsloser Jobsuche Hartz IV
beziehen, sollten Sie einen präzisen Haushaltsplan führen und alle
Ausgaben sorgfältig bedenken, damit das Geld jeden Monat ausreicht.
2) Kredite & Co
Amtliche
Unterstützung ist schön und gut. Aber was, wenn eine unvorhergesehene
Gegebenheit eintrifft, die eine neue finanzielle Belastung mit sich
bringt, die sie mit ihrem Arbeitslosengeld nicht tragen können? Was tun,
wenn Ihre Waschmaschine plötzlich kaputt geht und die Reparatur 500€
kostet? So etwas kann man als Bezieher von Arbeitslosengeld oder Hartz
IV nicht so eben bezahlen. Die naheliegenste Lösung wäre ein Kredit.
Nun, das scheint zunächst eine schnelle und einfache Lösung zu sein -
ist es aber nicht. Denn: für Sie als Arbeitsloser ist es schier
unmöglich einen Kredit zu erhalten. Banken vergeben generell keine
Kredite an Arbeitslose, da diese in den Augen der Bank als
„bonitätsschwach“ gelten. Bonitätsschwach bedeutet so viel wie „nicht
vertrauenswürdig genug“. Natürlich gibt es auch noch andere
Kreditmöglichkeiten als durch Banken, aber diese Möglichkeiten sind
teilweise mit Vorsicht zu genießen. Gehen Sie auf keinen Fall auf
dubiose Anzeigen im Internet oder in der Zeitung ein, die Ihnen das
schnelle Geld versprechen, denn diese haben meistens einen Haken. Eine
seriöser Alternative bieten da eher Onlineplattformen zur Vermittlung
von Kredit von Privat an Privat. Auf diesen Plattformen vergeben
Privatpersonen Kredite an andere Privatpersonen. Da dort keine Bank im
Hintergrund steht, spielen Bonitätsnachweise keine Rolle und somit
können auch Arbeitslose einen Kredit vermittelt bekommen. Diese Idee
stammt aus den USA. Dort hat sich diese Art der Kreditvermittlung vor
allem in der Wirtschaftskrise durchgesetzt. Ein deutscher Anbieter für
solche Privatkredite ist die Internetplattform auxmoney.com. Falls Sie
den alternativen Finanzierungsmöglichkeiten durch Kredite nicht trauen,
bleibt Ihnen noch die Möglichkeit ein Darlehen bei Freunden und/oder
Verwandten aufzunehmen. Dies ist jedoch keineswegs die
empfehlenswerteste Methode, um sich Geld zu leihen. Falls Sie aus
irgendeinem Grund Ihre Schulden nicht zurückzahlen können, stecken Sie
nicht nur in einem finanziellen, sondern auch in einem emotionalen
Konflikt. Doch ob und für welche Kreditmöglichkeit sie sich
schlussendlich entscheiden, bleibt immer noch Ihnen selbst überlassen.
Wählen Sie das, womit Sie sich persönlich wohlfühlen.
3) „Spare in der Zeit, so hast Du in der Not“
Jeder
kann arbeitslos werden. Gerade in der Wirtschaftskrise. Deshalb sollten
Sie, auch wenn Sie momentan einen unbefristeten Arbeitsvertrag haben,
immer etwas Geld beiseitelegen. Falls Sie dann doch mal in die Situation
kommen, dass Sie tatsächlich arbeitslos werden, haben Sie für das
finanzielle Loch bereits etwas vorgesorgt.
4) 10 Ratschläge zum Sparen für den Hausgebrauch
• Kaufen Sie im Supermarkt keine Markenprodukte ein. Die Hausmarken des jeweiligen Marktes erfüllen Ihren Zweck ebenso.
•
Hüten Sie sich auch vor sogenannten „Jumbo Packs“. Diese scheinbaren
Sonderangebote entpuppen sich oft als Mogelpackung. Kaufen Sie lieber
zwei normalgroße Pakete und gehen damit auf Nummer sicher.
• Ein Tipp, der immer gilt: Gehen Sie niemals mit leerem Magen einkaufen, das verleitet schnell zu Fehlkäufen
•
Wenn Sie sich und Ihrer Familie mal etwas Schönes gönnen möchten, muss
es nicht gleich ein teurer Kinobesuch sein. Ein gemeinsamer
Nachmittag im Park, oder ein Spieleabend sind nicht nur preiswerte
Alternativen, sondern stärken auch das Gemeinschaftsgefühl und den
Zusammenhalt in der Familie.
• Ein essentieller, wenngleich sensibler
Punkt ist das Rauchen. Wenn Sie sich das Rauchen abgewöhnen, leben sie
günstiger und vor allem viel gesünder!
• Energiesparen! Das fängt
bereits bei Energiesparlampen an. Informieren Sie sich in Ihrem
örtlichen Baumarkt über die kleinen kostengünstigen Maßnahmen zum
Energiesparen. Damit helfen Sie sich selbst und der Umwelt.
• Was Kleidung betrifft, so können sie vor allem dadurch sparen, dass Sie nur kaufen, was Sie wirklich benötigen.
•
Secondhand Läden und Trödelmärkte sind schon lange nicht mehr verpönt!
Oftmals finden sich hier unter den Schnäppchen wahre Schätze.
•
Apropos Trödelmarkt: Hier werden Sie Kitsch, Kunst und Co. wenigstens
noch für etwas Geld los und müssen die Sachen nicht wegwerfen.
•
Zusätzlich zu allen Sparmaßnahmen sollten Sie noch ein Haushaltsbuch
über alle Kosten führen. Damit behalten Sie stets den Überblick.
Wenn
Sie einige der hier aufgeführten Ratschläge ernst nehmen und in
stetiger Korrespondenz mit dem Arbeitsamt stehen,werden Sie diese
schwierige Zeit der Erwerbslosigkeit sicherlich auch in finanzieller
Hinsicht mit Bravour meistern!