Verschärfte Kontrollen: Am Donnerstag, 10. Oktober, müssen Autofahrer mit zahlreichen Tempomessungen rechnen. Dann nämlich startet der erste bundesweite Blitz-Marathon. Fast 15.000 Polizisten sind ab sechs Uhr morgens Temposündern auf der Spur. 24 Stunden lang werden an 8600 Stellen von der Polizei kontrolliert, wie NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) und sein Amtskollege aus Mecklenburg-Vorpommern, Lorenz Caffier (CDU) erklärten. Hinzu kämen Kontrollen vieler Kommunen, die sich der Aktion angeschlossen hätten. Die Innenministerkonferenz hatte die bundesweite Aktion im Mai beschlossen.
Mehr als 3100 Kontrollstellen in NRW
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat Raser im
Visier. Am 10. Oktober soll ein bundesweiter "Blitz-Marathon"
stattfinden.
Foto: dpa
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Allein in Nordrhein-Westfalen richten Polizei und
Kommunen mehr als 3.100 Kontrollstellen ein, an denen 3.400 Polizisten
und 270 kommunale Mitarbeiter eingesetzt sind. Die Idee zur Aktion
stammt aus NRW, wo der Blitz-Marathon schon vier Mal über die Bühne
ging, mit nachhaltigem Erfolg, wie Jäger erklärte: „Auswertungen in den
Polizeibehörden zeigen, dass auch zwischen den Blitz-Marathons langsamer
gefahren wird“.
Über Messstellen informieren – was ist legal?
Blitzerwarner: Was erlaubt und was verboten ist
Wer
sich über mögliche Messstellen informieren möchte, darf hierzu keine
Apps oder Software auf seinem Handy oder Navigationsgerät nutzen. Wer
mit einem betriebsbereiten oder aktivierten Blitzerwarner im Wagen
erwischt wird, muss mit 75 Euro Bußgeld und vier Punkten in der
Flensburger Verkehrssünderkartei rechnen. Die Funktion sollten
Autofahrer an ihrem Navigationsgerät direkt nach dem Kauf abstellen, rät
der ADAC.
Achtung Radarfalle: Der Blitz-Marathon wird am Donnerstag auf das gesamte Bundesgebiet ausgeweitet.
Foto: dpa
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Zu Hause bei der Routenplanung darf man sich jedoch
ohne Weiteres, etwa in Straßenkarten, über Standorte für
Tempokontrollen informieren. Entscheidend ist laut ADAC immer, dass ein
Fahrer nicht gezielt kurz vor dem Erreichen einer Messstelle automatisch
gewarnt wird oder werden könnte. Auch Radiohinweise auf
Geschwindigkeitskontrollen verstoßen demzufolge nicht gegen die
Straßenverkehrsordnung, weil sie unabhängig vom Standort des Hörers
gegeben werden.
Geblitzt? Und jetzt?
Was Geblitzte wissen solltenDoch was passiert eigentlich, wenn man doch einmal geblitzt wird? Zuerst wird das Foto von der zuständigen Bußgeldstelle ausgewertet. Wenn der Sachbearbeiter davon ausgeht, dass Halter und Fahrer übereinstimmen, bekommt der Halter einen schriftlichen Anhörungsbogen. Mit diesem Fragebogen kann man die Tempo-Überschreitung zugeben und dann auf den Bußgeldbescheid mit der Strafe warten.
Wenn Halter und Fahrer auf dem Foto nicht übereinstimmen können, bekommt der Halter einen Zeugen-Fragebogen. Man ist dazu verpflichtet, über seine eigene Person Auskunft zu geben, aber man muss niemanden belasten. Wenn der Halter keine Auskunft gibt, ermittelt die Polizei und vergleicht das Blitzer-Foto mit Passbildern der Verwandten auf dem Einwohner-Meldeamt.
Mit welchen Sanktionen müssen Verkehrssünder rechnen?
Welche Strafe ein Verkehrssünder erhält, richtet sich nach der Höhe der Geschwindigkeitsüberschreitung und ob sie innerorts oder außerhalb geschlossener Ortschaften begangen wurde. Bis 20 km/h gibt es ein Verwarngeld. Darüber drohen Bußgelder, Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister und Fahrverbote.
Tipps für geblitzte Temposünder
Der so genannte Idiotentest, die MPU
(medizinisch-psychologische Untersuchung) droht, wenn die Fahrerlaubnis
wegen 18 und mehr Punkten in Flensburg entzogen worden ist. Nach einem
halben Jahr kann man beantragen, dass die Fahrerlaubnis erneut erteilt
wird. Dann muss man sich untersuchen lassen.
Wie lassen sich Punkte abbauen?
So baut man Punkte in Flensburg ab
Am
leichtesten lassen sich die gesammelten Punkte durch regelgerechtes
Fahren abbauen. Einträge im Verkehrszentralregister werden laut
Kraftfahrt-Bundesamt nach zwei Jahren gelöscht – falls es in der
Zwischenzeit keinen weiteren Eintrag gab. Eine Alternative ist die
Teilnahme an einem Aufbauseminar an der örtlichen Fahrschule, das jedoch
zwischen 250 und 300 Euro kostet.
Punktesystem wird reformiert
Flensburger Punktesystem ändert sich im Mai 2014
Das Punktesystem soll sich allerdings ab 1. Mai 2014 ändern. Auf den Webseiten des Bundesverkehrsministeriums
sowie bei Automobilclubs und Versicherern als Service wird der Bußgeld-
und Punktekatalog im Internet angegeben und lässt sich leicht finden.
(dpa/dmn)
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